der abriss

 
 

von januar bis mai 2007 fotografierte und filmte ich fast täglich das langsame verschwinden des centrum-hertie-karstadt-warenhauses in der dresdner innenstadt. aus vielen stunden material entstanden drei filme, ein 17 minuten-film, eine 30 minuten-fassung, die ich zum Dresdner Filmfestival einreichte und eine 60 - minuten-komplettfassung.

das verschwinden eines bauwerkes bietet viele einmalige und interessante bilder. es entstand ein dokumentarfilm der besonderen art: viele der aufnahmen riefen assoziationen hervor, die ich zum teil verbildlicht habe. so taucht ein schiff wieder auf oder auch die siegfriedsage erhält ihren platz. der film zeigt, wie sich die dresdner innenstadt für einige zeit öffnet, wie ein großer freier, sonnendurchfluteter raum entstand: die stadt öffnete sich dem himmel.
der film entstand aus einer schrecksekunde heraus und dem wunsch diesen prozess festzuhalten. es wurde ein sehr spannender prozess, der immer wieder an technische grenzen stieß und damit wiederum seinen reiz erhielt. die fehlende technik forderte die kreativität heraus und damit den künstler und den experimentator.
der film wurde im alltag, mit einer einfachen digitalen kamera aufgenommen, zu beginn auch aus der hand gefilmt. das filmen des abrisses wurde schlussendlich zu einer jagd nach einmaligen bildern: das haus verschwand bruchstück um bruchstück, staubkorn um staubkorn. nichts ließ sich wieder zurückspulen, oder erneut filmen.
dieser film enthält keinen kommentar, sondern die geräusche, die beim filmen entstanden, gesprächsnotizen und die kommentare und gedanken meines drei-jährigen sohnes, der mich immer wieder begleitet hat und den film zu einem lebendigen werk werden läßt, untermalt mit experimenteller musik, die z.b. erklingt, wenn glasmurmeln über eine zitter zittern. ... weitere Bilder

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